ASIN: B0CJKY26FR
Übersetzer: Michael Drecker
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 180 Seiten
Energietechnikerin Lucia Ramirez beginnt nicht nur einen neuen Job, sie braucht auch eine neue Familie. In der Welt des Jahres 2050 sind viele Menschen durch die Klimakrise und Krankheiten gestorben, und die, die übriggeblieben sind, die finden sich zu neuen Familien zusammen.
Die junge Lucia hatte in ihrem letzten Job Probleme und auch ihre Familie hat sie herausgeschmissen, statt sie zu unterstützen.
In Kalifornien soll es daher einen Neuanfang geben. Hier wird sie auf der ältesten Power Island, einer Plattform im Meer, auf der Energie gewonnen und Kohlenstoffdioxid aus der Umgebung gezogen wird, arbeiten. Und hier wird sie hoffentlich in eine neue Familie aufgenommen. Doch kaum angekommen auf der Powerplant bemerkt Lucia, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Was läuft wirklich auf der Plattform? Was wird vor ihr verborgen?
Vom Genre Hopepunk hatte ich vor diesem Buch noch nie etwas gehört. Es ist ein Genre, das eine Welt mit dystopischen Zügen zeigt, eine Welt, in der unsere aktuellen Probleme größer geworden sind. Aber es gibt Hoffnung. Es gibt Entwicklungen, mit denen es gelingen kann, die Klimakrise noch aufzuhalten, Möglichkeiten, unsere Welt noch zu retten.
In »Im Strom der Macht«, dem ersten Band einer 4teiligen Reihe, wird man als Leser reingezogen in diese Welt des Jahres 2050. Die Hauptfigur Lucia, an deren Seite man das Abenteuer erlebt, war mir dabei gleich sympathisch. Sie ist als Kind für ein paar Jahre auf genau der Plattform aufgewachsen, auf die sie jetzt zurückkommt. Sie brennt für die Plattformen, für die Energietechnik, möchte die Welt besser machen. Gleichzeitig ist sie unglaublich einsam und verunsichert.
Nachdem ihr im letzten Job und auch in ihrer letzten Familie niemand geglaubt hat, keiner auf ihrer Seite stand, fällt es ihr schwer, daran zu glauben, dass jetzt alles gut wird. Gleichzeitig möchte sie aber unbedingt eine neue Familie, Vertrauen, Freundschaft. Und es sieht so aus, als könnte sie in dem neuen Haushalt all das finden. In dem Haus, in dem unter anderen ein Betreiber eines Hygge-Social-Media-Kanals, ein Autor und eine Krankenschwester wohnen, in diesem Haus wird sie mit offenen Armen empfangen. Doch kann sie wirklich hierbleiben? Auf der Powerplant stolpert sie sofort in Probleme, und diese möchte sie auf keinen Fall in das Haus, das ihr Zuhause werden könnte, hineintragen. Doch kann sie das Rätsel der Plattform überhaupt alleine lösen?
Die Geschichte fand ich sehr interessant, die ganzen Beschreibungen der Technik, die Ideen zur Energiegewinnung. Es wimmelt von Solarlilien und künstlichen Schildkröten, die sich um Seetangfarmen kümmern, die Welt ist ein ganzes Stück weiter als wir momentan.
Gleichzeitig ist die Geschichte aber auch spannend. Erst langsam, dann mit immer mehr Tempo entwickelt sich ein regelrechter Thriller.
Und gleichzeitig lebt die Geschichte von den Figuren. Lucia ist wie gesagt sehr sympathisch und sehr vielschichtig. Taff, aber auch verletzlich, mit einer bewegten Vergangenheit. Auch die Nebenfiguren sind einfach toll. Sie alle haben etwas besonderes, und man möchte am liebsten mit einziehen in dieses Hygge-Haus!
Der größte Nachteil vom Buch: Es ist zu kurz und es endet an einer spannenden Stelle. Aber zum Glück geht es nächsten Monat schon weiter! Ich freue mich darauf, den Weg von Lucia weiter zu verfolgen!
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