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Sommer auf Solupp – Annika Scheffel

Herausgeber : Thienemann Verlag
Gebundene Ausgabe : 320 Seiten
ISBN-13 : 978-3522185714
Lesealter : ab 10

Die 12jährige Mari hatte sich auf den Urlaub im Fußballcamp gefreut. Doch dann kommt alles anders. Ihre Mutter, die sonst nicht mal 2 Wochen ohne ihre Arbeit als Ärztin aushält, hat für 6 Wochen ein Ferienhaus gemietet. Und das nicht irgendwo, wo es spannend ist, nein, es geht nach Solupp, auf eine winzig kleine Insel mitten im Meer. Mari ist darüber eben so wenig begeistert wie der Rest der Familie. Und doch setzt die Mutter sich durch. Nach einer schwierigen Zeit aufgrund einer schweren Erkrankung des Vaters geht es für die ganze Familie ans Meer. Und vielleicht können sie hier wieder zueinanderfinden? Kommt der ältere Bruder wieder aus sich heraus und kapselt sich nicht mehr hinter seinen Kopfhörern und der geschlossenen Zimmertür ein? Kann der kleine Bruder wieder Spaß mit seinem Vater und seinen Geschwistern haben? Und alle zusammen ein Abenteuer erleben? Mari muss auf jeden Fall schnell feststellen, dass Solupp gar nicht so schlecht als Urlaubsort ist. Denn hier gibt es Freunde und Abenteuer, salzige Luft, seltsame Wörter und lange gehütete Geheimnisse!

Als ich die erste Ankündigung für dieses Buch sah, wollte ich es unbedingt lesen. Es wurde mit den Worten „Sommer genießen, Lieblingsort finden: Die perfekte Urlaubslektüre unterm Sonnenschirm zum Wohlfühlen und Wegträumen“ beworben. Zusammen mit dem wunderschönen etwas nostalgisch anmutenden Cover dachte ich gleich an eine Geschichte wie die von Astrid Lindgren. Bullerbü-Feeling, Ferien wie auf Saltkrokan, unbeschwerte Sommerferien mit Freundschaft, Abenteuern und ein paar Streichen. Und mit dieser Erwartungshaltung begann ich das Buch. Das führte dazu, dass ich erst einmal ziemlich irritiert war. Denn das Buch ist anders. Die Familie erholt sich von einer schweren Zeit. Da ist nichts mit Unbeschwertheit, da ist viel Kummer und Wut. Und so war die Grundstimmung eine ganz andere als erwartet. Auch das Abenteuer an sich ist mystischer und irgendwie tiefgründiger als ich es bei der Ankündigung erwartet hatte. Es ist eben nicht das fröhliche Sommerabenteuer, das ich vermutete.
Aber es ist eine sehr berührende Geschichte. Es steht die Familie im Mittelpunkt, die langsam wieder heilt, aber auch die Bewohner von Solupp. Dort gibt es nur wenige Menschen, und wie diese zusammengehören, nun, das habe ich ehrlich gesagt bis zum Ende nicht komplett durchschaut. Aber ich mochte sie alle. Ein vorlautes Mädchen mit Papagei, ein geschickter Junge, der alleine auf einem Boot wohnt, die gute Seele der Insel, die sich um alles kümmert und auch die schweigsame alte Frau, die für sich zurückgezogen lebt.
Außerdem geht es in dem Buch viel um Natur. Schwimmen im Meer, das Essen von Algen, wilde Pferde, es kommt durchaus Urlaubsstimmung auf und ich habe das Salz auf meinen Lippen gespürt.
Insgesamt muss ich sagen, mir hat die Geschichte gut gefallen, sie hat mich zum Nachdenken angeregt, ich habe sie langsam gelesen und immer wieder ein wenig nachgespürt, über die Emotionen in dem Buch nachgedacht, überlegt, wie es weitergeht. Es ist eine besondere und bewegende Geschichte, wenn auch ganz anders als erwartet.
Ein paar Sachen waren mir selbst zu unlogisch, da bin ich vielleicht nicht mehr Kind genug für. Aber ich hatte auf jeden Fall eine schöne Zeit auf Solupp!

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