- Roland Pauler – Der Bärentöter
- Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
- Verlag: fabulus Verlag
- ISBN-13: 978-3944788388
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Es ist das Jahr 1348. In Italien wütet die Pest. Und auch in Bayern sind die Zeiten gefährlich. Nachdem sein Vater ermordet wurde, versuchen der 14jährige Wilfried und seine Mutter die 4köpfige Familie irgendwie über Wasser zu halten. Doch das gelingt eher schlecht als recht, wurde den Bauern doch bei dem Überfall auf den Vater auch das Vieh genommen.
Als sich die Möglichkeit ergibt, begleitet Wilfried daher Zoltán, einen alten Freund des Vaters, auf einem Viehtrieb. Und diese Reise bringt nicht nur etwas Geld ein, nein, sie verändert alles. Denn Wilfried stellt sich als äußerst geschickt mit seiner Steinschleuder heraus und rettet die Mannschaft aus so mancher gefährlicher Situation. Und als Held gefeiert macht er eine unglaubliche Entdeckung…
Während sein Leben sich ändert, nehmen die Gefahren aber nicht ab. Wird alles gutgehen?
Bärentöter ist ein spannender Jugendroman, der einen in die Welt des Mittelalters entführt. Das Mittelalter war grausam und brutal, und so bekommt man neben Abenteuern auch einiges an Gewalt und Blut beschrieben. Zu zart besaitet sollte der junge Leser also nicht sein, wenn er Wilfried auf seinem Weg begleitet.
So grausam die gewalttätigen Beschreibungen auch sind, sie sind realistisch und zeigen, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Dr. Roland Pauler habilitierte in Mittelalterlicher Geschichte, und so ist wohl klar, dass die Beschreibung des Lebens in der Zeit recht wirklichkeitsnah ist.
Etwas schade finde ich es, dass die eigentliche Geschichte längst nicht so realistisch und glaubwürdig ist wie die kleinen Details und die Beschreibungen des damaligen Lebens. Denn die Geschichte rund um Wilfried besteht für meinen Geschmack etwas zu sehr aus Zufällen und Glück. Wilfried, der nie unterwegs war, nur ein wenig im Wald gejagt hat, besteht mit seiner Schleuder auf Anhieb gegen Wölfe, Bären und erfahrene Krieger? Für mich war die Vielzahl seiner erfolgreichen Kämpfe zu unrealistisch, und auch die ganzen Zufälle im Privatleben waren mir etwas zu viel.
Trotz allem war es aber eine Geschichte, die ich gerne und schnell gelesen habe. Sieht man über die vielen Zufälle hinweg (und vielleicht kann die eigentliche Zielgruppe des Jugendbuches dies ja auch besser als ich), so hat man eine spannende Abenteuergeschichte voller geschichtlicher Details, in der man unterhalten wird und gleichzeitig einiges über das Leben im Mittelalter erfährt.
Ich empfehle das Buch daher Jugendlichen, die sich für das Leben im Mittelalter interessieren und sich an vielen Zufällen und Kampfbeschreibungen nicht zu sehr stören.
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