Taschenbuch: 315 Seiten
Verlag: Independently published
ISBN-13: 978-1794534315
Als ihre beste Freundin Jessy Hilfe braucht, macht Lucie sich auf den Weg nach Newfane, zurück in den Ort, den sie vor einem Jahr fluchtartig und ohne Erklärung verlassen hat. Dort trifft sie nicht nur auf ihre Freundin Jessy, sondern natürlich auch auf viele weitere Bekannte und selbstverständlich auch auf Nate, ihren Ex-Freund, wegen dem sie damals die Flucht ergriffen hat. Schnell merkt sie, dass sie immer noch etwas für ihn empfindet, doch ihre Flucht von vor 1 Jahr und die Gründe, die zu ihr geführt haben, stehen zwischen ihnen…
Ich war gespannt auf den neuen Roman von J. Vellguth, hatte mir „Der letzte Liebesbrief“ doch sehr gut gefallen. Ich erwartete auch hier wieder eine einfühlsame und bewegende Liebesgeschichte. Meine Erwartungen wurden aber nur zum Teil erfüllt. Lucie ist ein recht unnahbarer Mensch, sehr selbstständig, sehr freiheitsliebend, sich selten anderen Menschen öffnend. Sie ist keine Protagonistin, die das Leserherz im Sturm erobert. Nate ist da schon viel nahbarer, aber auch er trägt Geheimnisse in sich, die er weder Lucie noch dem Leser offenbaren will.
Und so stochert man als Leser lange im Dunkeln, es dauert, bis man zumindest zum Teil erfährt, was vor 1 Jahr und auch noch früher passiert ist. Ich habe das Buch dadurch als etwas langatmig empfunden, es hat längst nicht so einen Zauber wie der letzte Liebesbrief auf mich ausgeübt.
Die Liebesgeschichte ist durchaus schön, und die Geschichte rund um die Rettung von Nates Ahornsirupfarm interessant, aber so richtig Fahrt aufgenommen hat das Buch meiner Meinung nach erst in der zweiten Buchhälfte. Erst dann konnten die Protagonisten mich so richtig für sich begeistern, erst dann wurde ich wirklich neugierig, wie alles zusammenhängt. Gerade der Anfang, wo man komplett in der Luft hängt und absolut keine Ahnung hat, was vor Lucies Weggang passiert ist, hat mich etwas genervt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte sich schneller entwickelt, und dass man früher weiß, was eigentlich passiert ist, was zu der jetzigen Situation geführt hat. Dann hätte ich mehr Spaß daran gehabt, die weiteren Rätsel zu lösen und die Farm zu retten.
So war das Ganze für mich leider wie gesagt in der ersten Buchhälfte etwas zäh.
Das schöne Ende entschädigt etwas für den recht langatmigen Weg, aber mich lässt das Buch mit gemischten Gefühlen zurück.
Wer es schafft, gleich einen Draht zu der sehr eigensinnigen Lucie aufzubauen, der hat sicher noch mehr Spaß mit dem Buch als ich es hatte.
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