Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Knaur TB
ISBN-13: 978-3426522165
In ihrer Kindheit war Minnie oft auf Föhr, stammt doch ihre Mutter von der Insel. Und so hat sie unzählige Urlaube bei ihrer Großmutter auf der wunderschönen Nordseeinsel verbracht. Seit dem Tod der Oma hat sie die Insel allerdings nicht mehr betreten. Das ändert sich, als sie für ihren Arbeitgeber eine Fernsehrepotage über die Insel vorbereiten soll. Mit gemischten Gefühlen fährt sie zurück nach Föhr, fest entschlossen, eine Reportage zu planen, die andere Seiten der Insel zeigt als die meisten Urlaubsrepotagen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist, welche Wirkung Föhr auf sie hat und wie schnell ein kleines Schaf ein ganzes Leben durcheinanderwirbeln kann.
Auch ich habe früher viele Urlaube auf Föhr verbracht und mein Herz jung an die Insel verloren. Und auch ich war dann einige Jahre nicht mehr auf der Insel, bis mich Gabriella Engelmanns Roman Sommerwind wieder zurück nach Föhr brachte. Dort hatte sich einiges geändert, aber vieles war auch noch genauso so wie früher. Föhr, das ist ein Stück Heimat für mich, glückliche Kindheit, Erholung pur.
So wie mir geht es auch Minnie, nur vermutlich noch viel stärker, hat sie doch tatsächliche familiäre Verbindungen nach Föhr, war sie doch noch viel öfter dort. Stärker als mir fallen ihr deshalb wohl auch die Änderungen auf und sie beginnt zu recherchieren. Föhr droht zu versylten, immer mehr Häuser gehen an Spekulanten, Einheimische können sich das Wohnen nur noch schwer leisten. Föhr lebt vom Tourismus, der wichtig und erwünscht ist, und doch droht er die Insel extrem zu verändern und vielleicht auch zu zerstören. Diesem Thema nimmt Gabriella Engelmann sich in ihrem Roman behutsam an, weist auf die Probleme von Föhr hin, vor allem aber auch auf die schönen Seiten der Insel.
Die Lektüre des Buches war wie ein Urlaub auf Föhr. Gemeinsam mit Minnie streifte ich über die Insel, roch die salzige Luft, spürte die Sonne auf meiner Haut. Ich schlenderte durch die Fußgängerzone von Wyk, erkannte Läden und Gebäude, fühlte mich gleich zu Hause.
Minnie ist dabei eine sehr sympathische Heldin. Gerade frisch getrennt kommt ihr die Zeit auf Föhr gerade recht, auch wenn dort viele Erinnerungen auf sie einstürmen. Ich habe sie gleich in mein Herz geschlossen und mich gefreut, zusammen mit ihr auch auf Levke zu treffen und etwas mehr darüber zu erfahren, was seit dem Roman Sommerwind in ihrem Leben passiert ist.
Heimliche oder eigentlich gar nicht so heimliche Hauptperson des Buches ist übrigens ein Schäfchen namens Emmi. So einem kleinen Lamm kann man einfach nicht wiederstehen!
Insgesamt ist der Roman ein totaler Wohlfühlroman. Die Geschichte plätschert vor sich hin, es gibt erstaunlich wenig Drama und Probleme, da eine Liebesgeschichte zwar vorhanden ist aber definitiv nicht im Mittelpunkt steht, fehlen die üblichen Verwicklungen, die man in solchen Romanen in der Regel findet.
Das klingt jetzt irgendwie langweilig, aber das ist die Geschichte gar nicht. Sie ist einfach wunderschön und perfekt, so wie ein Nordseeurlaub!
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