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#WirliebenHörbücher Tag 4 – Lieblingssprecher: Mark Bremer


Heute dreht es sich bei unserer #WirliebenHörbücher-Aktion um das Thema Lieblingssprecher. 


Da musste ich nicht lange nachdenken, wer das ist. Denn in den letzten Jahren ist das ganz eindeutig Mark Bremer geworden!

2015 erschienen die ersten Hörbücher von Mark Bremer im Rubikon Audioverlag, einen Verlag, den er zusammen mit Uta Bremer gegründet hat. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich auf diesen vielseitigen Sprecher aufmerksam und seine Hörbücher gehören inzwischen zu meinen liebsten. Er liest einfach unglaublich lebhaft und seine Stimme ist sehr wandelbar.


(c) Sandra Hoever
Wahrscheinlich habe ich Mark Bremer schon vorher oft gehört, schließlich arbeitet er schon seit Mitte der 90er als Sprecher von Hörbüchern und Hörspielen und ist auch als Sprecher von Dokumentationen und als Synchronsprecher aktiv. 
Bewusst wahrgenommen habe ich seine Arbeit aber wie gesagt erst, seit es den Rubikon Audioverlag gibt, und da konnte er mich bisher in allen von mir gehörten Werken überzeugen. Als Weihnachtsmann in der Weihnachtsmann-Verschwörung konnte er mich genauso unterhalten, wie in Thomas Thiemeyers Trilogie „Evolution“ und in allen weiteren von mir gehörten Werken – Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene, alle kommen authentisch herüber.

Mark Bremer hat eine wirklich sehr angenehme Erzählstimme, ich könnte ihm stundenlang zuhören. Und genau das tue ich also regelmäßig und zum Glück warten noch ein paar seiner Hörbücher auf meinem Stapel ungehörter Hörbücher und Mark sorgt auch immer wieder für Nachschub.

Mark Bremer ist übrigens nicht nur unglaublich talentiert, sondern auch sehr sympathisch, davon konnte ich mich letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse überzeugen und auch dieses Jahr ist ein Treffen mit ihm und Uta Bremer Pflicht.
Außerdem war er sofort bereit, mir kurzfristig ein paar Interviewfragen zu beantworten, damit ich ihn euch noch besser vorstellen kann.
Hallo Mark,
vielen Dank, dass du dich zu diesem kurzfristigen Interview bereit erklärt hast.
Als ich für meinen Artikel über dich recherchiert habe, habe ich festgestellt, dass ich dich bzw. deine Stimme vermutlich schon viel länger kenne und viel öfter gehört habe, als mir bewusst war. Schließlich sprichst du auch Magazine und Dokumentationen.
Wie viel deiner Arbeitszeit nimmt denn die Arbeit an Hörbüchern ein und wie viel die Arbeit für Fernsehproduktionen?

Das Verhältnis ist mittlerweile ziemlich ausgeglichen. Das hängt aber damit zusammen, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Zu wenig, wie ich finde – der Antrag auf 48 Stunden läuft noch… Tagsüber bin ich meistens für das Fernsehen unterwegs. Das ist über die Jahre so gewachsen und auch der Kern meiner beruflichen Arbeit. Nach „Feierabend“ setze ich mich dann an die Hörbücher. Man muss dazu sagen, dass ich durch den Medienberuf zuhause ein Studio habe und vieles eben auch dort erledigen kann. Vor meiner Sprechertätigkeit habe ich auch schon Hörbücher für andere Verlage als Produzent umgesetzt, ich kenne das Medium also sehr gut von beiden Seiten. So können wir als Rubikon Audioverlag“ das Meiste aus einer Hand anbieten.
Was macht dir denn mehr Spaß? Oder ist es die Mischung und Abwechslung, die deinen Beruf als Sprecher ausmacht?

Um es mit einem Hörfunkslogan zu sagen: Der Mix macht`s. Ich möchte auch gar nicht beide Tätigkeiten gegeneinander abwägen. Sprechen macht mir einfach Spaß! Da sind die unterschiedlichen Anforderungen schon sehr reizvoll. Bei den Dokumentationen muss man eine Geschichte authentisch und glaubhaft erzählen und dabei die Zeitvorgaben des Filmes einhalten. Auch auf eine schnelle Umsetzung unbekannter Texte kommt es hier an. Zusammen mit dem Redakteur feilt man da noch an Stimmung und Tempo. Im Synchronstudio ordne ich mich ganz der zu spielenden Rolle unter und versuche dem Original so nahe wie möglich zu kommen, da macht sich meine Schauspielausbildung bezahlt. Beim Fernsehen muss man in Livesituationen Nerven beweisen.  In der Werbung feiert man das Produkt und kann stimmlich schon mal etwas dicker auftragen. Und bei Hörbüchern wiederum ist man ganz allein mit sich und der Geschichte und versucht sie zum Leben zu erwecken. Bei dieser Abwechslung wird es wirklich nicht langweilig.
Wie kam es überhaupt dazu, dass du Sprecher wurdest? War das schon immer ein Traum von dir?

Das steckt ganz tief in mir und fing schon früh an. Bereits in der Grundschule habe ich Bücher laut gelesen und auf Kassette (Das sind die Plastikdinger, die es vor den CDs gab) aufgenommen. Das Wort „Hörbuch“ war damals noch gar nicht erfunden. Das ist schon komisch – während andere vielleicht eine Leidenschaft fürs Singen entwickeln, war es bei mir eben das Sprechen. Befeuert wurde das bestimmt auch durch die damals aufkommenden Europa-Hörspiele. Das dies auch ein Beruf sein kann, war mir damals noch nicht bewusst. So entschied ich mich später zum Hörfunk zu gehen. Während meines Volontariats rückte das Sprechen dann immer mehr in den Vordergrund. Mehrere Jahre habe ich parallel Sprechunterricht genommen und war auf der Schauspielschule. Dann machte sich meine damalige Ausbilderin mit einem Hörbuchverlag selbstständig und ich war verantwortlich für die Produktion. Es war für das neue Medium in den 90igern aber zu früh und nach einigen Jahren konzentrierte ich mich erstmal ganz aufs Sprechen.

Du bist seit vielen Jahren als Sprecher in Hörspielen und von Hörbüchern aktiv. Seit einigen Jahren hast du mit Rubikon auch einen eigenen Verlag. Wie kam es dazu?

Das Hörbuch hat mich seit den 90igern als Medium begleitet und ich bin natürlich auch selbst leidenschaftlicher Hörer. Neben den Auftragsarbeiten für die großen Verlage war auch der Wunsch da, inhaltlich mehr Verantwortung zu übernehmen. Das geht aber nur mit einem eigenen Verlag. Also haben Uta und ich ihn relativ zügig zusammen gegründet, noch ohne genau zu wissen, wohin uns das führen würde. Zuerst waren etwa fünf Novitäten geplant. Das tolle Angebot von den Verlagen hat uns aber dann etwas überwältigt und es wurden dann im ersten Jahr 10.
Hörst du selber gerne Hörbücher? Kannst du sie überhaupt entspannt hören ohne automatisch die Sprecherleistung zu analysieren und zu überlegen, ob du als Sprecher etwas anders machen würdest?   

Ich liebe Hörbücher und höre im Auto gar keine Musik mehr. Es ist toll in die Geschichten einzutauchen und sich nur von der Stimme mitreißen zu lassen. Stimmen werden subjektiv sehr unterschiedlich wahrgenommen und ich habe natürlich auch meine Lieblingssprecher. Das lasse ich dann einfach wirken und schalte völlig um auf „Hörer“. Bei eigenen Produktionen sieht es etwas anders aus: Ich mache auch einen Teil unseres Qualitätsmanagements selber und da analysiere ich pausenlos. Wenn ich es dann aber vergesse und selbst in die Geschichte eintauche, dann weiß ich, dass es stimmig ist – andernfalls wird nachgebessert.
Kannst du uns schon etwas darüber verraten, in welchen Werken wir dich in nächster Zeit hören werden? Gibt es besondere Herzensprojekte von dir, die uns erwarten? Geschichten, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen sollten?

Nach dem Hörbuch ist vor dem Hörbuch, es geht zum Glück immer weiter. Ich sitze gerade in der Endfertigung von „Zeitkurier“ (Wesley Chu), welches Anfang Oktober erscheinen wird. Dann darf ich eine tolle Produktion im Auftrag von Random House Audio vertonen. Dann werden wir das neue Buch von Cixin Liu vertonen, und Uta kümmert sich um das neue Buch von Anna Ruhe und ein anderes, tolles Jugendbuch, welches bei ARENA erscheinen wird. Im Januar startet bei uns der neue Rainer Wekwerth, in Zusammenarbeit mit Thariot – es wird also wirklich nie langweilig.
Ich danke dir für das Interview und freue mich schon auf unser Treffen auf der Frankfurter Messe!
Und wer noch nichts von Mark Bremer gehört hat, der sollte unbedingt einmal in eines seiner Hörbücher hereinhören! Das geht auf der Homepage des Verlags und natürlich auch bei Audible
Vielen Dank an Audible für das unterstützen unserer Hörbuchwochen!

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