Nordsee. Nach ihrem Studium – sie studierte Kunstgeschichte, Politologie und Literaturwissenschaft – lebte sie eine zeit lang in Wales, wo sie promovierte. Dort entdeckte sie auch das Schreiben für sich. Ihr erster Roman „Die Frau aus Martinique“ spielt in Wales.
In den letzten Jahren hat Constanze Wilken mehrere historische Romane geschrieben.
Mit ihrem im Mai erscheinenden Roman “Der Duft der Wildrose” kehrt sie wieder ins heutige Wales zurück.
2014 wird Constanze Wilken zum ersten Mal an der LoveLetter Convetion teilnehmen. Mir hat sie im Vorfeld ein paar Fragen zu ihren Büchern und ihrer Arbeit als Autorin beantwortet. Mich hat sie damit sehr neugierig af ihren neuen Roman gemacht und ich freue mich darauf, sie im Mai persönlich zu treffen.
Liebe Constanze,
du hast bereits einige Bücher veröffentlicht. Während in den letzten Jahren historische Romane von dir erschienen sind, kommt im Mai mit „Der Duft der Wildrose“ ein zeitgenössischer Roman heraus. Was hat dich dazu bewogen, wieder in die Gegenwart zu wechseln?
Meine ersten vier Romane waren ähnlich angelegt, weshalb das Genre nicht neu für mich ist. Jedes Genre hat seinen ganz eigenen Reiz, seine speziellen Ansprüche. Bei den historischen Romanen spielt die Recherche der zeitgeschichtlichen Umstände, des alltäglichen Lebens, Politik, Kleidung eine wesentliche Rolle. Nachdem ich mich einige Jahre in der Renaissance bewegt habe, war es an der Zeit, wieder in die Gegenwart einzutauchen. Aber entscheidend ist die Idee und seit meiner letzten Reise nach Wales trug ich mich mit dem Gedanken, dort den nächsten Roman spielen zu lassen. Das Land hat einen ganz eigenen Zauber und inspiriert mich immer wieder.
„Der Duft der Wildrose“ spielt, wie auch schon dein erster Roman, „Die Frau aus Martinique“, in Wales. Was fasziniert dich so an Wales, was macht dieses Land zu einem geeigneten Romanschauplatz?
Seitdem ich das erste Mal auf den Klippen der Bucht von Aberystwyth stand, hat mich das Land nicht losgelassen. Es war Liebe auf den ersten Blick – trotz stürmischen Regenwetters, mit dem ich dort empfangen wurde. Das Institut, an dem ich einige Jahre studiert habe, befindet sich in einem klassizistischen Gebäude auf einem Hügel und etwas oberhalb thront die National Library of Wales. Von dort hat man einen großartigen Blick über die hübsche Küstenstadt und das Meer.
Die Landschaft in Wales ist sehr abwechslungsreich – grüne Hügel, schroffe Felskuppen, Klippen und Sandstrand an der Küste, Seen in den Bergen und überall Wanderwege. Naturschutz wird großgeschrieben und die Orte haben sich ihren eigenen rauen Charme bewahren können. Von wildromantischer Kulturlandschaft bis zu dramatischen Bergpanoramen findet man hier alles. Zudem ist Wales ein Land der Mythen und Legenden und wenn man sich auf die Suche macht, findet man über kurz oder lang einen magischen Ort, wie Dinas Emrys, an dem die Drachen unter Merlins Augen gekämpft haben.
Es gibt viele sehr gute kleine Restaurants mit frischen Produkten aus der Region, dazu die Pubkultur und die Menschen sind unglaublich herzlich und gastfreundlich. Du merkst, gerate ins Schwärmen und muss mich bremsen… 😉
Neben Wales ist auch Italien ein Schauplatz, den man immer wieder in deinen Romanen findet, und wohin du mehrere Recherchereisen unternommen hast. Wie recherchierst du? Ist es für dich wichtig, den Schauplatz deiner Bücher zu kennen?
Das Reisen gehört für mich unbedingt zur Recherche, zur Vorbereitung eines neuen Romans dazu. Es ist mir wichtig, dass der Leser einen authentischen Schauplatz vor sich hat, die Atmosphäre stimmt. In „Der Duft der Wildrose“ spielt Portmeirion eine große Rolle und dieser zauberhafte Ort ist etwas ganz besonderes – „the last folly“ des exzentrischen Architekten Sir Clough. In meiner Vorstellung sollte eine dramatische Szene in den Bergen Snowdonias spielen und dafür musste ich mir den Mount Snowdon und Crib Goch selbst anschauen und mit einem Ranger sprechen, um dessen Arbeitsweise zu verstehen. Bei dieser Gelegenheit habe ich zum Beispiel interessante Details über den Vogelschutz und dem traditionellen illegalen Diebstahl von seltenen Vogeleiern erfahren.
Reisen und Recherchen vor Ort sind unerschöpfliche Quellen für neue Informationen, die den Roman bereichern oder Stoff für neue Geschichten liefern.
Kannst du dir vorstellen, neben den historischen und den zeitgenössischen Romanen noch in einem anderen Genre zu schreiben?
Wenn die Idee stimmt, ist vieles möglich. Aber als Kunsthistorikerin arbeite ich auch mit Künstlern und bereite Ausstellungen vor, von daher überlege ich schon genau, welches Projekt ich als nächstes in Angriff nehme.
Woran schreibst du momentan? Worauf können deine Leser sich als nächstes freuen?
Ich schreibe mit Begeisterung an einem weiteren Walesroman.
Du wirst dieses Jahr die LoveLetter Convention besuchen. Worauf freust du dich dort besonders? Mit welchen Erwartungen und Hoffnungen fährst du nach Berlin?
Da ich den direkten Kontakt zu meinen LeserInnen dem anonymen Internet vorziehe, freue ich mich schon sehr auf die LLC. Es ist immer schön, wenn man sich austauschen kann und natürlich trifft man liebe Kolleginnen wieder oder lernt neue kennen. Ich erhoffe mir neue Impulse und einfach ein entspanntes neugieriges Miteinander.
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Ich freue mich darauf, dich im Mai zu treffen und mehr über den Duft der Wildrose zu erfahren!
Danke dir, liebe Julia!
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